Eigentlich sind diese Minigurken gar keine Gurken, denn sie gehören zu den Kürbisgewächsen, geschmacklich tendieren sie aber eindeutig zu den Gurken. Ursprünglich stammt die „Melothria“ aus Mexiko, geriet aber zwischenzeitlich in Vergessenheit. Mittlerweile erlebt sie ein Comeback, und wird immer beliebter. Die neuen Sorten sind hauptsächlich auf weichere Schalen und hohe Erträge gezüchtet.
Im Gegensatz zur Salatgurke ist die Cocktailgurke etwas robuster und widerstandsfähiger und kommt auch in einem kleineren Gefäss (min. 10 l Erdvolumen) zurecht. Sie ist also wie gemacht für Balkongärtner. Die hochrankende Pflanze wird auch im Topf bis zu 150 cm hoch, weshalb eine Rankhilfe angebracht werden muss. Ab Juni können die olivengrossen, gemusterten Früchtchen geerntet werden. Wer früh mit dem Ernten beginnt, wird mit noch mehr Minigurken belohnt. Denn das Ernten regt das Wachstum neuer Früchte an. Die Minigurken können samt Schale direkt in den Mund gesteckt werden und sind daher bei Kindern sehr beliebt. Auch eingelegt als Mini-Essiggurken schmecken sie vorzüglich. Ein Rezept dazu findest du auf der letzten Seite.
Anleitung
Bereite ein Pflanzgefäss mit min. 10 l Erdvolumen vor. Das entspricht in etwa einem Topf mit 30 cm Durchmesser. Platziere ihn an einer sonnigen oder halbschattigen, aber warmen Stelle, wo die Pflanze ungestört in die Höhe wachsen kann. (Sie wird ca. 150 cm hoch!)
Säe 2–3 Samen in die Mitte des Topfes und bedecke sie mit einer dünnen Schicht Erde. (Bei einem Hochbeet können in einem Abstand von 40 cm nochmals 2–3 Samen gesät werden.) Cocktailgurken sind Dunkelkeimer, die Samen brauchen also kein Licht, dafür viel Wärme, damit sie ihren Keimprozess starten. Das Thermometer sollte 13°C nicht mehr unterschreiten, die perfekte Keimtemperatur liegt bei 25°C. In 14 Tagen solltest du die ersten Ranken sehen.
Bedecke die Erde mit einer Schicht Mulch, zum Beispiel Stroh oder trockene Abschnitte aus dem Garten. Das verhindert die Verdunstung und beugt dem Mehltau vor. Mehr zum Thema Mulch findest du in deinem Start- booklet.
Die Pflanzen halten sich gerne an möglichst dünnem Material fest. Eine Schnur ist daher eine ideale Rankhilfe. Die Minigurke kann bis zu 2 m hoch ranken, sie begnügt sich aber auch mit einem niedrigeren Gerüst. Wer die Möglichkeit hat, befestigt am besten eine Schnur an der Balkondecke und steckt das andere Ende mit einem Hölzchen neben der Pflanze in die Erde. Bei Bedarf kann das Hölzchen rausgenommen und die Schnur einmal um die Pflanze gewickelt werden. Du kannst aber auch einfach das Geländer deines Balkons oder deiner Terrasse nutzen. Die Pflanze wird dann natürlich nicht ganz so hoch.
Giesse die Erde regelmässig, sie sollte nie ganz trocken, aber auch nicht triefend nass sein. (Stecke einen Finger in die Erde, um zu fühlen, ob nachgegossen werden muss.) Sobald sich die ersten Früchtchen zeigen, steigt der Wasserbedarf.
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Tipp: Die Gurkenblüten müssen für die Fruchtbildung von Insekten bestäubt werden. Mache deinen Balkon für sie attraktiv, indem du geeignete Blumen ansäst.
Die Cocktailgurken sind Starkzehrer und brauchen viele Nährstoffe! Gönne ihnen während der Blütezeit unseren Bio-Kleedünger oder regelmässige Kompostbeigaben.
Jung schmecken die Cocktailgurken am besten, je älter sie sind, desto bitterer werden sie. Wer regelmässig pflückt, wird bis zum ersten Frost Minigurken ernten können.
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