Pflanzen statt hamstern! So kannst du in der Coronakrise vorsorgen.
Wüsstest du, wie du dich selbstversorgen könntest, wenn du müsstest? Die meisten Leute haben den Bezug zu unseren Nahrungsmitteln verloren. Wer weiss, wie man sein eigenes Gemüse anbaut, kann in Krisensituationen ruhig bleiben und Kartoffeln anbauen. Zu aktuellem Anlass haben wir euch eine Anleitung für den Anbau von Kartoffeln niedergeschrieben.
Die Anbauschlacht
Was würde passieren, wenn alle Grenzen geschlossen würden und wir keine Nahrungsmittel mehr importieren könnten? Wir müssten wieder für uns selber sorgen. Schon im zweiten Weltkrieg wurde auf den Anbau von Kartoffeln gesetzt. Der Schweiz gelang es damals mit der «Anbauschlacht» ihren Selbstversorgungsgrad zu erhöhen. Dafür wurden in Blumenbeeten, auf Fussballfeldern, auf der Sechseläutenwiese und sogar direkt neben dem Bundeshaus Kartoffeln angepflanzt. Die Produktion wurde damit verdreifacht!
Kartoffeln auf dem Balkon
Für den Anbau von Kartoffeln braucht es wirklich nicht viel. Es gelingt sogar auf dem Balkon! Natürlich wird die Ernte dann mengenmässig zum Überleben nicht ausreichen, aber zu Wissen wie du dich selber versorgen kannst, wirkt beruhigend und kann dir in Notsituationen hilfreich sein. Im Garten wachsen die Knollen natürlich besser.
So baust du deine eigenen Kartoffeln an
Was du zum Anbau von Kartoffeln brauchst:
Kartoffeln
Erde
Wasser
Auf dem Balkon: einen hohen, grossen Topf, Eimer oder eine grosse Tüte (z.B Ikea-Tasche, Wäschekorb o.ä.)
Kartoffeln brauchen etwa 100 Tage vom Pflanzen bis zur Ernte. Kartoffeln werden ab Mitte April gesetzt, der genaue Zeitpunkt hängt von der jeweiligen Sorte und den Temperaturen in deiner Region ab. Der Boden sollte sich bereits auf min. 9 Grad erwärmt haben.
Wir beginnen damit, unsere Kartoffeln vorzukeimen. Wir kennen das wahrscheinlich alle: Wenn man Kartoffeln lange im Licht liegen lässt, beginnen sie aus den Augen zu spriessen. Dafür legen wir unsere Kartoffeln ins Licht, aber nicht in die direkte Sonne.
Falls du die Kartoffeln in einem Gefäss anbaust, vergewissere dich, dass es ein Loch im Boden hat, damit das Wasser abfliessen kann. Falls nicht, kannst du eines reinbohren oder schneiden.
Sobald die ersten Spitzchen zu sehen sind, füllst du dein Gefäss bis zur Hälfte mit lockerer Gartenerde (bitte torffrei!) und legst die Kartoffeln hinein. Um noch mehr Kartoffeln zu ernten, kannst du die Saatkartoffel auch in 2-3 Stücke schneiden, die alle min. je einen Trieb aufweisen. Für einen 10-Liter-Eimer 1- 2 Knollen, ab 20 Litern 3 – 4 Stück. Im Garten lockerst du die Erde auf und legst die Knollen bzw. Kartoffelstücke in Reihen in die Erde. Bedecke die Kartoffeln mit einer dicken Schicht Erde (min. 15 cm).
Die Kartoffel braucht regelmässig Wasser, sollte aber nie im stehenden Wasser bleiben. Stecke am besten einfach deinen Finger in die Erde, um herauszufinden, ob Wasser nötig ist und giesse lieber etwas zu wenig (einmal pro Woche sollte reichen).
Kartoffeln brauchen regelmässige Pflege. Nach einiger Zeit schauen oben die ersten grünen Spitzen heraus. Sind diese ca. 10 cm hoch, bedeckst Du sie erneut mit Erde. Das wiederholst du solange, bis der Rand deines Gefässes erreicht ist. Dies tut man, damit die Kartoffeln nie ans Licht kommen, denn dann würde die Produktion der Knollen einstellen und die Knollen werden vom Licht grün. Im Garten häufst du einfach regelmässig Erde rund um das Grün der Pflanze auf.
Beim Aufhäufen kannst du auch gelegentlich etwas Komposterde beimischen, um die Pflanze zu düngen.
Beginnt das Kraut zu welken, sind die Kartoffeln reif und du kannst schichtweise ernten. Die Knollen sind im Keller (kühl und dunkel) lange haltbar.
Wenn du mehr über den Anbau von Gemüse auf dem eigenen Balkon oder der Terrasse lernen willst, wirst du mit unserem Saatgut-Abo das Basicwissen vermittelt bekommen. Dazu gibt es jeden Monat jeweils das passende Bio-Saatgut zur Saison und ein Rezept mit lokalen, saisonalen Zutaten.
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