Mangold ist wie geschaffen für den Anbau auf dem Balkon: Er wächst hervorragend im Topf, sieht extrem schön aus uns lässt sich oft über ein halbes Jahr beernten. An den Standort stellt er keine grossen Ansprüche, nur extreme Hitze könnte zum Problem werden.
Es gibt zwei Sorten von Mangold: Beim Blattmangold werden die Blätter wie Spinat verwendet, sie werden ca. 20 cm lang. In der Schweiz kennen wir ihn vor allem von der Bündner Spezialität Capuns. Beim Stielmangold (auch Krautstiel genannt) sind die Stiele dicker und angenehm süsslich. Aber auch bei dieser Sorte können die Blätter gegessen werden. In unserer Tüte ist eine bunte Mischung aus Stielmangold enthalten. Die verschiedenfarbigen Stiele sind nicht nur lecker, sondern auch sehr hübsch anzusehen. Auffällig, wenn man Mangold zum ersten Mal ansät, sind die schönen, etwas skurrilen Saatkörner. In einem Saatkorn knäueln sich zwei bis vier Samen zusammen. Daher können, auch wenn sie einzeln mit einem Abstand gesetzt werden, mehrere Pflanzen am selben Ort wachsen.
Die Pflanze enthält ausserordentlich viel Vitamin K, ausserdem Vitamin A und Vitamin E, sowie Natrium, Magnesium, Kalium und Eisen. Die Mangoldwurzel enthält viel Zucker, der in früheren Zeiten durch Auskochen gewonnen wurde. Später löste die Zuckergewinnung aus der nahe verwandten Zuckerrübe dieses Verfahren ab.
Anleitung
Mangold mag es zum Keimen etwas wärmer (optimale Keimtemperatur bei 20°), danach darf die Pflanze auch etwas kühler stehen. Sie fühlt sich in der Sonne wie im Halbschatten wohl und braucht drei bis vier Stunden Sonne am Tag. Je tiefer der Topf ist, desto grösser kann die Pflanze wachsen. Mangold ist in der Pflege recht anspruchslos. Die Blätter werden bei zu wenig Wasser etwas zäh und beginnen zu hängen. Mangold zählt zu den Mittelzehrern. Er braucht also weniger Nährstoffe wie z.B. Tomaten, mag aber ein bis zwei Düngergaben im Verlauf des Sommers.
1. Bereite ein Pflanzgefäss für den Mangold vor. Erbsen und Mangold sind gute Freunde, wenn also in deinem Topf mit den Erbsen noch Platz ist, kannst du den Mangold dazu pflanzen oder die Erbsen ernten, bis zum Boden zurückschneiden, die Erde leicht lockern und dann den Mangold ansäen.
2. Die Saatkörner einzeln oder zu zweit mit einem Abstand von mindestens 15 cm in die Erde drücken und mit 2 cm abdecken. In den ersten Tagen regelmässig giessen und den Topf an einen möglichst warmen Ort stellen.
3. Sobald sich die ersten grünen Blätter zeigen, kann der Topf auch an einen kühleren, schattigeren Ort gestellt werden.
4. Um das Austrocknen der Erde zu verringern, kann mit etwas Stroh, trockenem Laub oder auch Zeitungspapier gemulcht (die Erde bedeckt) werden.
5. Haben sich an einer Stelle mehrere Pflänzchen entwickelt, müssen sie vereinzelt werden. Die kräftigste Jungpflanze lässt du stehen, die anderen erhalten einen neuen Platz oder werden gegessen.
6. Geerntet werden die äusseren Blätter laufend, bis in den Herbst hinein. Brich dazu ein Blatt am Stielansatz ab. Die Blätter schmecken etwas bitter, die Stiele sind angenehm süsslich. Wenn nicht zu viele Blätter auf einmal geerntet werden, wächst der Mangold von innen heraus weiter. Da Mangold sogar Frost verträgt, dauert die Ernte mit etwas Glück bis zum nächsten Frühjahr.
7. Mangold ist eine zweijährige Pflanze. Zum Überwintern wird sie mit einer dicken Schicht Mulch oder Vlies geschützt. So treibt sie im nächsten Frühling früher aus.
Auf Instagram findest du eine einfache Videoanleitung zur Anzucht von Mangold!
Wusstest du dass Mangold auf Englisch „Swiss Chard“ heisst?
Der Mangold ist eine der ältesten Kulturpflanzen und wurde bereits vor rund 4000 Jahren kultiviert. Ursprünglich wurde Mangold ausschliesslich an den Küstengebieten des Mittelmeeres angebaut und ist also in der Schweiz nicht hei- misch. Wieso das Gemüse also den Beinamen „Swiss“ bekam, ist nicht ganz klar. Ein möglicher Ursprung ist der Botaniker Gaspard Bauhin, der das Gemüse im 16. Jahrhundert als einer der ersten beschrieb. Vielleicht hat aber auch das Bündner Gericht Capuns dazu beigetragen, dass Mangold nun zumindest auf Englisch unser Nationalgemüse geworden ist.
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