Der Spinat stammt ursprünglich aus Südwestasien und wurde im 8. Jahrhundert von maurischen Eroberern nach Spanien gebracht. Von dort aus hat er sich dann in ganz Europa verbreitet. Die Gartenmelde und der Gute Heinrich, welche zur selben Gewächsfamilie gehören, wurden in unseren Breitengraden durch den Spinat grösstenteils ersetzt.
Spinat kann fast das ganze Jahr hindurch gesät und geerntet werden, da es so viele verschiedene Sorten gibt. Für unser Saatgut-Abo haben wir eine winterfeste Sorte ausgewählt. Im Vergleich zu einer Frühlingssorte hat sie dickere Blätter und einen etwas herberen Geschmack. Sie kann von ca. Mitte November bis Anfang April geerntet werden.
Der Spinat ist eine einjährige Pflanze. Kühle und feuchte Witterung begünstigt ihr sowieso schon schnelles Wachstum. An einem windgeschützten Ort verträgt sie bis zu -12 Grad Celsius! Erdbeeren, Zwiebeln, Kohlrabi, Kohl und Bohnen sieht der Spinat gerne als Nachbarn. Mit Mangold und Randen verträgt er sich allerdings weniger gut.
In ein feuchtes Tuch eingewickelt hält der Spinat bis zu drei Tage im Kühlschrank. In der Küche ist er ein richtiger Allrounder. Er schmeckt als Salat, im Smoothie, mit Rahm verfeinert zu Kartoffeln, als Färbemittel für Nudeln oder auch als Füllung von Ravioli.
Wusstest du, dass Spinat gar nicht so viel Eisen hat?
Der Eisengehalt von frischem Spinat ist mit 2,6 Milligramm auf 100 Gramm eher gering. Dem Glauben, dass Spinat wegen seines hohen Eisengehalts so gesung sei, liegt anscheinend einem Irrtum zugrunde. Der Ursprung der Legende liegt anscheinend in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Damals soll ein Lebensmittelanalytiker bei der Untersuchung von Spinat das Komma versehentlich um eine Stelle nach rechts gerückt und dem Gemüse somit den zehnfachen Eisengehalt attestiert haben. Jedenfalls galt Spinat fortan als besonders gesund. 1929 wurde das Blattgemüse dann auf einmal richtig berühmt. In diesem Jahr erfand der Zeichner Elzie Segar die Comicfigur Popeye, dem der Genuss einer Dose Spinat immer zu übermenschlichen Kräften verhalf. Angeblich soll der gezeichnete Seemann den Spinatkonsum in den USA um ein Drittel gesteigert haben.
Auch ohne übernatürliche Eisenwerte liefert uns Spinat dennoch viele Nährstoffe. Er enthält zum Beispiel grosse Mengen der Vitamine A und C sowie Beta-Karotin, dem eine vorbeugende Wirkung gegen Krebs zugeschrieben wird. Wer möglichst viel Eisen zu sich nehmen will, sollte besser viel Sojabohnen (9,7 Milligramm auf 100 Gramm), Linsen oder weisse Bohnen essen.
Anleitung:
Für den Spinat kannst du dir einen Standort von Vollsonne bis Halbschatten aussuchen. Du kannst ihn auch gut unter eine andere hochragende Pflanze platzieren, so verhinderst du, dass die Erde zu schnell austrocknet.
Der Topf sollte mindestens 20 cm tief sein, da der Spinat tiefe Pfahlwurzeln bildet. Wenn du bereits gebrauchte Erde nutzen willst, kannst du dieser etwas Komposterde oder Bio-Dünger beimischen.
Streue die Samen dicht in zwei bis drei Zentimeter tiefe Rillen. Die Rillen anschliessend mit Erde bedecken und leicht andrücken. Sollte es bereits zu kalt sein, kannst du den Keimvorgang etwas beschleunigen, indem du den Spinat in kleinen Töpfen drinnen vorziehst. Nach etwa acht bis zehn Tagen sollte er keimen.
Den Spinat regelmässig giessen und wenn nötig von Unkraut befreien. Nicht nachdüngen, um die Nitratbildung nicht zu begünstigen. Behalte nur die Pflänzchen mit schönen, gesunden Blättern und sortiere die anderen aus. Wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken, kannst du den Spinat mit Gartenvlies oder Luftpolsterfolie zudecken, um ihn zu schützen. (Auf dem Bild: Spinat im Balkonkistchen ca. zwei Wochen nach der Aussaat)
Beim Ernten kannst du die Blätter einzeln abschneiden. Achte darauf, dass du dabei die Wurzeln nicht entfernst, damit die Pflanze noch einmal austreiben kann. Spinat sollte nicht zu lange am Stück erhitzt werden, da ansonsten das enthaltene Nitrat in Nitrit umgewandelt wird, was in grossen Mengen ungesund ist.
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